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Hygiene

Unter dem historischen Begriff Hygiene veröffentlichen wir auf dieser Seite Quellen zur Geschichte der Cholera, der Krankenhäuser und der öffentlichen Einrichtungen in Eimsbüttel. Zu den damaligen hygienischen Bestrebungen gehörten auch die Schaffung von Badeanstalten, Grünanlagen und gesunden Wohnanlagen für die Öffentlichkeit. Allerdings sind mit den Schlagworten Sozial- oder Rassehygiene gehandikapte oder prekarisierte Menschen in der Geschichte ausgegrenzt, verfolgt und z. T. ermordet worden. Wir werden versuchen, auch diese Aspekte in unserer Dokumentation zukünftig zu berücksichtigen.

Wir danken Arndt Prenzel, der uns zusammen mit seiner Sammlung zur Geschichte Eimsbüttels auch die zwei Flugblätter aus der Cholera-Zeit überließ.


CHOLERA

Was will uns die Cholera sagen? (<1 MB)
Flugblatt A 5 doppelseitig. Die Cholera brach im Sommer 1892 in Hamburg aus. Pastor Jungclausen aus Altona rät 3 Wochen nach dem Ausbruch, den peinlichsten Vorsichtsmaßregeln der Obrigkeit Folge zu leisten, den Leidenden zu helfen, aber auch Gottes Finger und Hand in dieser Heimsuchung zu erkennen.

Aufruf zur Vermeidung unnützen Wasserverbrauchs (<1 MB)
Flugblatt A 4 der Gesundheits-Commission des Bezirks Eimsbüttel im Mai 1893 über die Vermeidung verschwenderischen Wasserverbrauchs, damit es möglich sein wird, Hamburg bereits Ende desselben Monats ausschließlich mit filtriertem Wasser zu versorgen.


KRANKENHÄUSER

Nervenheilstätte "Eichenhain" (1,8 MB)
Gegründet wurde die Klinik 1875 mit 3 Betten als geschlossene Anstalt mit offener Abeilung. 1901 übernahm Dr. Arnold Lienau die Klinik, modernisierte und vergrößerte sie. Patienten waren Damen und Herren der gebildeten Stände. Gelegen ist die Klinik zwischen Eichenstraße und "Am Weiher". In: Hygiene und Soziale Hygiene in Hamburg. Zur neunzigsten Versammlung der deutschen Naturforscher und Ärzte in Hamburg im Jahre 1928. Herausgegeben von der Gesundheitsbehörde Hamburg. S. 298-300.

Das Krankenhaus "Elim" in Hamburg-Eimsbüttel, Hoheweide 17 (1,8 MB)
Das Krankenhaus Elim wurde am 1. Januar 1927 in Betrieb genommen.  Es hat Raum für etwa 200 Betten. In: Hygiene und Soziale Hygiene in Hamburg. Zur neunzigsten Versammlung der deutschen Naturforscher und Ärzte in Hamburg im Jahre 1928. Herausgegeben von der Gesundheitsbehörde Hamburg. S. 273-275.

Postkarte Krankenhaus Elim, Hamburg Hoheweide, Gartenansicht (ca. Ende 1930er/Anfang 1940er Jahre)

Freimaurer Krankenhaus (1,5 MB)
Das Krankenhaus wurde 1796 von den vereinigten Hamburger Logen gegründet und befand sich bis zum Jahre 1885 in einem Haus am Dammthorwall. Danach zog das Krankenhaus um in einen Neubau Beim Kleinen Schäferkamp 43. Es gab dort 70 Krankenbetten für männliche und weibliche Personen. In: Hamburg in naturwissenschaftlicher und medizinischer Beziehung. Den Teilnehmern der 73. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte als Festgabe gewidmet. Hamburg 1901. S. 344-347

Heilanstalt für Hautkranke - Privatklinik Paul Gerson Unna (140 KB)
Paul Gerson Unna (1850 – 1929) betrieb im damaligen Hamburger Vorort Eimsbüttel eine private Hautklinik. Der heutige Unna-Park erinnert an die Familie. Wie die Spaziergänger entlang der Osterstraße auf die Patienten reagierten beschreibt der kurze Artikel "Der Anblick der Kranken ist meist kein schöner...".
Unser Dank gilt dem Autoren, Henrik Eßler, M. A., Kurator am Medizinhistorischen Museum Hamburg und wissenschaftl. Mitarbeiter am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und dem Hamburger Ärzteblatt für die Genehmigung zur Veröffentlichung. In: Hamburger Ärzteblatt 10/2021, S. 40-41.

Dakonissen- und Krankenhaus "Jerusalem" (1,7 MB)
Das Diakonissen- und Krankenhaus Jerusalem e.V. am Moorkamp und der Schäferkampsallee gelegen, wurde im Jahr 1913 in Verbindung mit der Jerusalemkirche gegründet. In: Hygiene und Soziale Hygiene in Hamburg. Zur neunzigsten Versammlung der deutschen Naturforscher und Ärzte in Hamburg im Jahre 1928. Herausgegeben von der Gesundheitsbehörde Hamburg. S. 276-278.

Krankenhaus und Klinik des Diakonissenvereins "Siloah" e.V. (<1 MB)
Die Privatkranken- und Privatentbindungsstation "Siloah" in Eimsbüttel, Am Weiher 7, ist Unternehmen des Diakinossenvereins "Siloah" e.V., Hamburg, Tornquiststraße 50, gegründet 1907. Das Krankenhaus wurde 1927 in Betrieb genommen. In: Hygiene und Soziale Hygiene in Hamburg. Zur neunzigsten Versammlung der deutschen Naturforscher und Ärzte in Hamburg im Jahre 1928. Herausgegeben von der Gesundheitsbehörde Hamburg. S. 275.

Vereinshospital (1,8 MB)
Das Hospital am Schlump wurde 1876-77 erbaut und diente zur Aufnahme kranker Personen beiderlei Geschlechts und zur Ausbildung von Schwestern vom Roten Kreuz und für Krankenpflege im Frieden und im Kriege. In: Hamburg in naturwissenschaftlicher und medizinischer Beziehung. Den Teilnehmern der 73. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte als Festgabe gewidmet. Hamburg 1901. S. 344-347

Vereins-Hospital vom Roten Kreuz (1,4 MB)
Das Vereins-Hospital ist eine Schöpfung des Vaterländischen Frauen-Vereins vom Roten Kreuz. Er bildete sich 1866. 1878 konnte das Hospital am Schlump mit 50 Betten und 15 Schwestern eröffnet werden. In: Hygiene und Soziale Hygiene in Hamburg. Zur neunzigsten Versammlung der deutschen Naturforscher und Ärzte in Hamburg im Jahre 1928. Herausgegeben von der Gesundheitsbehörde Hamburg. S. 294-250.


ÖFFENTLICHE EINRICHTUNGEN


Allgemeine Ortskrankenkasse zu Hamburg (8 MB)
Ausführungen darüber, was durch das Wirken der sozialen Versicherung, und zwar im Besonderen der Krankenversicherung, im Interesse der Allgemeinheit in Hamburg geleistet wird. Bildlich dargestellt ist u.a. das Gebäude der Verwaltungsnebenstelle Eimsbüttel. In: Hygiene und Soziale Hygiene in Hamburg. Zur neunzigsten Versammlung der deutschen Naturforscher und Ärzte in Hamburg im Jahre 1928. Herausgegeben von der Gesundheitsbehörde Hamburg. S. 354-372.

Arbeiterwohnungen (2 MB)
Wie lebte die arbeitende Bevölkerung in Hamburg Ende des 19. Jh.? Informationen u.a. zu Schwankungen im Wohnungsmarkt, zu Bauspekulation und Wohnungsmangel. Mit Grundriss der "Hamburger Burg" im Stellinger Weg. Die hufeisenförmige Anlage des Bau- und Sparvereins gewann internationale Anerkennung (Silbermedaille) auf der Pariser Weltausstellung 1900. In: Hamburg in naturwissenschaftlicher und medizinischer Beziehung. Den Teilnehmern der 73. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte als Festgabe gewidmet. Hamburg 1901. S. 552-557

Hamburger Asylverein für obdachlose Frauen, Mädchen und Kinder (<1 MB)
Das Asyl in der Bundesstraße wurde im Jahre 1881 mit privaten Mitteln gegründet.  Der Verein arbeitet eng mit Polizei-, Wohlfahrts- und Gesundheitsbehörde zusammen. In: Hygiene und Soziale Hygiene in Hamburg. Zur neunzigsten Versammlung der deutschen Naturforscher und Ärzte in Hamburg im Jahre 1928. Herausgegeben von der Gesundheitsbehörde Hamburg. S. 467.

Badeanstalten (1,4 MB)
Im Gegensatz zu heute, wo ein Schwimmbad in der Regel als Anlage für sportliche Betätigung genutzt wird, wurden Ende des 19. Jh. Badeanstalten hauptsächlich für körperliche Hygiene genutzt. Einmal so richtig abbrausen und baden konnte man z.B. in der Volksbadeanstalt auf dem Schäferkamp in Eimsbüttel. In: Hamburg in naturwissenschaftlicher und medizinischer Beziehung. Den Teilnehmern der 73. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte als Festgabe gewidmet. Hamburg 1901. S. 568-570.

Sommerbad am Kaiser-Friedrich-Ufer (4 MB)
Symbolische Akte, symbolische Bauten. Politische Hygiene oder Hollywood in Eimsbüttel? Die Wiedereröffnung des Sommerbads am Kaiser-Friedrich-Ufer.
In: „Eine städtebauliche Wiedergutmachung“ Bauen und Wohnen in Hamburg-Eimsbüttel 1950-1968. Autorin: Sielke Salomon, Herausgeberin: Galerie Morgenland/Geschichtswerkstatt Eimsbüttel (2000), S. 58-65.

Öffentliche Anlagen und Spielplätze (3,4 MB)
Baudirektor Linne schreibt über den Wandel der Bedeutung von Grünflächen nach dem 1. Weltkrieg. Grünanlagen wurden zu nutzbaren Freiflächen, so z.B. die Planschbecken im Eppendorfer und Eimsbütteler Park und der Alte-Leute-Garten im Wehbers Park. Jung und alt sollen Freude, Erholung und Erhebung finden, aus der Erwägung heraus, Gartenfürsorge spart Krankenfürsorge. In: Hygiene und Soziale Hygiene in Hamburg. Zur neunzigsten Versammlung der deutschen Naturforscher und Ärzte in Hamburg im Jahre 1928. Herausgegeben von der Gesundheitsbehörde Hamburg. S. 648-654.

Das Rote Kreuz in Hamburg (2 MB)
Die Zentrale des Hamburger Roten Kreuzes ist der Hamburgische Landesverein vom Roten Kreuz, in dessen Vorstand alle Rotkreuzorganisationen vertreten sind. Zu ihm gehört auch der Vaterländische Frauenverein vom Roten Kreuz mit seinem Vereinshospital am Schlump und seinem Tagesheim für Kinder im Heußweg 23. In: Hygiene und Soziale Hygiene in Hamburg. Zur neunzigsten Versammlung der deutschen Naturforscher und Ärzte in Hamburg im Jahre 1928. Herausgegeben von der Gesundheitsbehörde Hamburg. S. 358-362.

Hamburger Säuglingsheim (1,4 MB)
Im Jahr 1912 wurde der Verein "Hamburger Säuglingsheim e.V." gegründet. Eine Villa in der Heinrich-Barth-Straße in Rotherbaum diente zunächst als Heim. Der geplante Neubau am Kaiser-Friedrich-Ufer konnte nicht realisiert werden, weil das Geld des Vereins der Inflation zum Opfer fiel. Seit 1919 fand die Klinik des Hamburger Säuglingsheim Unterkunft gefunden in den ehemaligen Privathäusern Hochallee 1, Ecke Hallerstraße, und dem Nebenhaus Hallerstraße 63. In: Hygiene und Soziale Hygiene in Hamburg. Zur neunzigsten Versammlung der deutschen Naturforscher und Ärzte in Hamburg im Jahre 1928. Herausgegeben von der Gesundheitsbehörde Hamburg. S. 283-284.

Hamburgischer Landesverband für Volksgesundheitspflege e.V. (2,2 MB)
Der Verband wurde 1917 aus der Erkenntnis heraus gegründet, dass in den schweren Zeiten des Krieges eine Kräftezersplitterung der Fürsorge treibenden Behörden verhindert werden müsste. In der Bismarckstraße existierte eine Lungenfürsorgestelle. In: Hygiene und Soziale Hygiene in Hamburg. Zur neunzigsten Versammlung der deutschen Naturforscher und Ärzte in Hamburg im Jahre 1928. Herausgegeben von der Gesundheitsbehörde Hamburg. S. 311-315.